Dienstag, 31. August 2010

Indien - Schluss


Die letzten 3 Tage habe ich in Bangalore verbracht, um einige Dinge zu ordnen . . .

Desweiteren habe ich einen letzten Ausflug gemacht zum supermodernen ISKCON- tempel "Krishna Rada Mandir" . . . der Ausflug war super, auch wenn es zum Schluss richtig mächtig geregnet hat.

Der Tempel ist super modern und hat überall Lautsprecher, aus dem das "Hare Krishna- mantra" herausschalt.
Der Haupttempel ist den verschiedenen Lebensphasen von Krishna geweiht, der 8. Reinkarnation von Lord Vishnu und ist ein wenig wie eine Kirche. Danach folgt man dem Exit- schildern und kommt an einer unglaublichen Anzahl an Läden vorbei, die "Hare Krishna- sachen" verkaufen . . . ein unglaublicher Kommerz -,-'

Na ja, dafür habe ich einige interessante Gespräche mit Mönchen geführt und habe einige Informationen zu Büchern bekommen.
Der letzte Tag Indien war nochmal geprägt von Sonnenschein und angenehmen klimatischen Bedingungen . . .

Schlussendliches FAZIT: Indien war klasse, so viel erlebt . . . wobei die Arbeit im Projekt leider mit am Wenigsten ausgemacht hat . . . oder auch besser.
Ich werde so schnell nicht wieder nach Indien kommen und wenn dann wahrscheinlich nur zum Reisen.

Mysore, die Sandelholzstadt

Mysore, die berühmte Stadt der Wodeyar- dynastie, mit ihrem fabelhaften Maharadscha palast, einem unglaublichen Bauwerk, mit einem so typisch indischen Baustil, man nennt ihn "indo-sarazenisch", war für mich der eigentliche Höhepunkt, da Goa aufgrund der ungünstigen klimatischen Bedingungen eine eher untergeordnete Rolle gespielt hat.

Es war wirklich top, Mysore war klasse, so viele schöne Bauwerke, wobei mir diesmal das Fotomotiv leicht fiel, da der Maharadscha- palast bei weitem von allem herausragt.

So gibt es ihn, als Tagesmotiv und auch als Nachtmotiv, am Wochenende wird er zusätzlich angestrahlt und illuminiert.

Desweiteren habe ich durch einen indischen Kameraden, noch eine Zigaretten- manufaktur, eine Räucherstäbchen-manufaktur, sowie Seidenherstellung beobachten können.

Dieser indische Kamerad hat mich auch später überredet, er hat mir den Eintritt zum Maharadscha- palast bezahlt (300,-RS für Ausländer), dafür sollte ich aber mit Hilfe seiner Rikscha- freunde einige Paschmina-läden aufsuchen, die Rikscha-fahrer kriegen Provision für jeden Kunden, der länger als 10 min im Laden herumstöbert (ja ich habe mich zu so einem nahezu kriminellen Spiel überreden lassen -,-').
Als ich dann aber für jeden weiteren Laden 100,-RS haben wollte, haben sie mich direkt zum Maharadschapalast gefahren . . . ;-(

PS.: lasst euch bloß nicht auf solche Spiele ein, selbst wenn ihr Geld dabei verdient (was durch die Verhältnisse echt wenig ist!), ihr verliert nur Urlaubszeit.



GOA - der geplante Höhepunkt

Nach einer wirklich grauenhaften Nachtbusfahrt, die Straßenverhältnisse waren so unterirdisch, dass es selbst für Indien eine Blamage ist, bin ich in meinem persönlichen Pilgerziel angekommen . . . berühmt für seine Strände und tollen Partys kombiniert mit meiner Lieblingsmusik "GOA Trance", die hier ihren Ursprung fand und mit Musikern wie Goa Gill, Hallucinogen und seiner Heiligkeit den unglaublichen Juno Reactor mit ihrem Mastermind Ben Watkins kultiviert wurde und weltweit aufkam.

Nachdem ich mich in Panjim von der dämlichen Nachbusfahrt erholt hatte (ich hatte zwischendurch über 38°C) und mir Old Goa mit der Pilgerstätte für den Heiligen Francis Xavier, der Indien und andere Teile Südasiens missioniert hat, angesehen hatte, ging es für mich nach Norden zu dem Partystrand von Vagator, der mit der "Nine bar", eine angesehene Raverbar besitzt, leider hatte sie aufgrund des Monsuns zu, wie auch die meisten anderen Lokalitäten, dafür habe ich eine andere Goa-bar gefunden, die seltsamerweise nur von mir alleine besucht worden ist, obwohl sie einen verdammt coolen und netten Besitzer hat (Bild oben!) . . . -,-'

Den Strand konnte ich leider nicht genießen . . . es war Sturm und Baden war verboten, so bin ich herumgelaufen und habe mir die Umgebung angeschauen.

Am nächsten Tag ging es über Panjim, Margao und Canacona nach Palolem, dem schönsten Strand von Goa, der sogar Halbmond- förmig ist, also wie im Filme.

Unterwegs im Bus habe ich 3 klasse Jungs aus Glasgow / Schottland getroffen, mit dennen ich am Abend übelst gezecht habe . . . (so viel wie in 3-4 Monaten Indien nicht!) und wir haben auch Shisha geraucht . . . war auch super, endlich wieder zu feiern. ^^

Nach 2 Tagen in Palolem, mit Genüssen von leckerem frischen Sea-food ging es dann über Kundapur, um mein Indienkochbuch abzuholen, nach Mysore, der Sandelholzstadt.



Karnataka - vom Hindureich Vijayanagar in Hampi zur muslimischen Adil Shah dynastie in Bijapur



Nachdem ich zu meinem Glück meinen großen Rucksack im "Arshiya Manor" dem Büro von FSL in Bangalore sichern konnte habe ich mich per Nachtbus auf dem Weg ins Touristenziel (Traveller-) von Karnataka schlechthin, zur berühmten Ruinenstadt der alten Vijayanagar dynastie aufgemacht.

Diese wurde im 16. Jahrhundert von einer muslimischen Allianz (wie den Nizam von Hyderabad, den Brahmani aus Bidar und Adil Shah aus Bijapur) besiegt und das gesamte alte Reich wurde dem Erdboden gleichgemacht, darum sehen die Anlagen auch viel älter aus, als man vieleicht denken könnte.

Man kann sich allerdings vorstellen, dass die Maße unglaublich gewesen sein müssen, das Gebiet selbst war wohl auch früher berühmt als Hindupilgerstätte und darum liegen in dem Bereich überall Tempel und Sadhu- höllen. (Bild oben!)

Der Hauptort, Hampi- bazar, liegt malerisch gelegen am Tungabhadra und beherbergt, der langjährigen Einmärsche westlicher Traveller zugute, eine Fülle an netten "Guest houses" und tollen Restauants, mit Pizzen, Croissants, Burgern und sogar russischen und israelischen Spezialitäten . . . einfach großartig!!! ;-)

nach 2 Tagen, voll mit Ausflügen mit meinem dort kennengelernten Freund Pierre aus Toulouse/Frankreich, habe ich mich dann nach Badami, mit den berühmten Höhlen gräbern der alten Chalukya- dynastie aufgemacht, um dann weiter nach Bijapur, der Hauptstadt der Adil Shah sultane zu reisen.

In Bijapur wurde ich unterstützt von meinem im Zug kennengelernten Freund Ali, der mir auch ne Unterkunft besorgt hat, leider hat er am nächsten Tag verschlafen (ein Sonntag ^^) und so habe ich dann alleine das "Gol Gumbaz" mausoleum besucht, wie auch die restlichen mehr interessanten Baudenkmäler Bijapurs, welches sehr muslimisch geprägt ist und überall Moscheen besitzt.

Unten seht ihr dann das wunderschöne "Ibrahim Rauza", ein Mausoleum kombiniert mit Moschee, (Bild unten!) welches so kunstvoll gearbeitet ist, dass der Erschaffer die Phrase "eine Schönheit, vor der sogar das Paradies erschauert!" eingravieren ließ und das als Vorlage für das Taj Mahal in Agra gedient hat (laut Ali!).
Nachts ging es dann für mich nach GOA, meinem Höhepunkt (geplantem!) dieser Indienreise . . .




Dienstag, 17. August 2010

Chennai & Bangalore - Cityhopping zwischen Giganten


Ich habe einige Tage in Chennai zugebracht um meine Fotos von Orissa & Andhra Pradesh zu ordnen, meinen Internetauftritt zu aktualisieren, sowie um mir Chudidars zu kaufen, mit den ich euch dann zurück in dt. erfreuen kann. ;-)

Dazu habe ich die gewaltigste Mall von ganz Chennai besucht (Bild unten!), welche man ungefähr mit dem Alexa oder dem Eastgate vergleichen kann.
Man kann dort super in einem von abertausenden A/C- geräten, künstlich gekühlten, Gängen bis zum Ende der Tage schoppen (vorausgesetzt man hat das Geld! -,-').

Auch ich habe dort einiges gelassen, aber was solls . . . Orissa & Andhra Pradesh waren relativ günstig und jetzt kaufe ich nichts mehr größeres, da ich alles habe was ich brauche/wollte. ^^

Von Chennai habe ich dann einen Nachtbus genommen, ich musste (aber gerne!) von einem "non A/C semi-sleeper" (der billigste Bus) für 350,-RS auf einen "A/C - sleeper couch" umsteigen und das nur für 100 RS mehr . . . normalerweise kostet der 650 RS. ^^
Mein Bus war aber leider nicht verfügbar, daher haben sie mich einfach in diesen gesetzt . . . ich war auch nicht sehr unglücklich darüber . . . es war so ziemlich meine beste Nachtbusfahrt. ;-)

In Bangalore musste ich dann recht schnell "Druck" ablassen und ein großes Geschäft erledigen, die netten Mitarbeiter der Busgesellschaft haben mir dann zum Glück eine Toilette gezeigt, die dann allerdings besetzt war . . . oben drüber wurde mir dann eine weitere zugewiesen, die aber eine Dusche darstellte, leider war der Druck zu groß um weiter zu suchen und ich musste mein "enormes" Geschäft in der Dusche erledigen . . . -,-'
Ich entschuldige mich schon mal hier im voraus für den ersten Benutzer der "entweihten" Dusche, aber um mich zu entschuldigen, sie wurde mir als Toilette zugewiesen.

Später habe ich mich dann zur M.G. road aufgemacht, wo die beste Amüsiermeile von Bangalore zu finden ist, um eine Internet- coffee bar zu finden, wo ich meinen Laptop nutzen konnte und nebenbei Kaffee trinken kann.
Auf dem Weg dorthin habe ich mir kurz das wirklich "nette" Hotel Oberoi angeschaut, da mir der Name doch bekannt vorkam . . . ^^
Es hat mich ein wirklich prachtvolles Eingangsfoyer erwartet und ein unglaublich schöner Garten (Bild oben!), ich habe mich auch gar nicht nach den Zimmerpreisen erkundigt (normalerweise logiere ich ja für unter 300,- RS, im Oberoi fangen die wahrscheinlich bei
300,-!€! an ^^). Ich habe mich auch nur nach den WLAN- preisen erkundigt und die lagen bei 700,- RS für ne halbe Stunde . . . *hallo*
Das Nachbarhotel war übrigens das "Taj Residency" . . . ^^

Später im einer netten Coffeebar mit WLAN habe ich noch zwei dt. Freiwillige aus Kundapur getroffen (was für ein Glück!), die mir dann die Adresse, des FSL- hauptquartiers gegeben haben, wo ich ziemlich sicher meinen großen Rucksack lagern kann.

Wenn das also geklärt wäre kann ich dann heute abend Richtung Hampi/ altes Viyajanagar reich abdampfen, vorher werde ich mir aber noch die "Lalbagh botanical gardens" anschauen.

Beste Grüße,

Indieritze






Sonntag, 15. August 2010

Andhra Pradesh - vom 09. zum 13.08.2010


Von Bhubaneswar bin ich dann per Nachtzug nach Vijayawada gefahren, wo meine 1. Station, der alte buddhistische Stupa in Amaravati, einer Kleinstadt in der Naehe von Vijayawada liegt.
Leider hat sich der ganze Aufwand rein gar nicht gelohnt und ich haette vllt direkt den naechsten Zug nach Hyderabad nehmen sollen, wo ich viel mehr zu sehen haette sowie meinen Freund Ignatius, dem Ahimsa (Sanskrit= Gewaltlosigkeit) kuenstler von Rameswaran, der in Secunderabad, einem Teil von Hyderabad lebt, treffen konnte.

Na ja am Ende ist man ja bekanntlich schlauer . . . -,-'

Hyderabad war dagegen klasse und ich Trottel hatte mir leider nur 2 Tage fuer Hyderabad genommen, da ich leider Ignatius nicht erreichen konnte.
(Bild oben zeigt das unglaubliche Golquonda Fort der Qutb Shahi Dynastie!)
Auszerdem habe ich dort noch den Franzosen Maxim getroffen, einen ehemaligen Atomkraftwerk- ingenieur, mit dem ich die Qutb Shahi - graeber besichtigt habe und auch Hucka-pfeife rauchen war.

Mein letztes Ziel in A. P. war das Pilgerziel schlechthin, der Tirumala hill mit dem "Sri Venkatesvara temple", der sogar mehr Pilger als Rom & Mekka anziehen soll . . . was ich mir durchaus vorstellen kann . . . allerdings hat auch in den letzten Jahren eine enorme Kommerzialisierung eingesetzt und die Preise fuer die Darshans (Besichtigung, mit Moeglichkeit der Puja, der Gottheit) sind enorm gestiegen, so kostet das "Special Darshan" (in meinem Reisefuehrer noch fuer 50 RS ausgeschildert) jetzt 300 RS.

Allerdings werden von den enormen Einnahmen auch eine Menge sozialer Einrichtungen in ganz Tirupati (der Stadt in der Naehe) und Tirumala gefoerdert. Das kann auch die sagenhaft guenstigen Preise fuer die "Dharamshalas" (Pilgerherbergen) erklaeren.

(Bild unten zeigt einen Abschnitt des 4h Pilgerpfades zum Tirumala hill!)

Fazit: Andhra Pradesh war ok!

Orissa - vom 02. zum 08.08.2010


Meine erste Station waehrend meines "freien Travel monats" ist der Bundesstaat Orissa gewesen, welcher fuer seine Groesze unglaublich reich an Kultur ist, insbesondere der hinduistischen . . . so liegt hier der oestliche Kardinalspunkt (Dwarka im Westen, Badrinath\Varanasi im Norden und Rameswaran im Sueden) Puri mit dem "Sri Jagannath tempel"(!Bild unten!), welcher einer von Lord Vishnus Reinkarnationen darstellt und leider auch fuer Auslaender verboten ist.

Urspruenglich hatte ich es geplant, das beruehmte Wagenfest "Rath Yatra" zu sehen, kam aber leider 3 Wochen zu spaet und dann auch noch direkt in die Regenzeit, welche mich aber nicht so sehr genervt hat, da ich bei den wichtigsten Ausfluegen fast immer Regenpausen hatte. Zum Rath Yatra werden Lord "Jagannath", sein Bruder "Balabadhra" und seine Schwester "Subhadra" zu ihrem Urlaubsdomizil in einem 3km entfernten Tempel gezogen. 4.200 Helfer stehen dafuer zur Verfuegung, welche von mehr als 1,5 mio Besuchern begleitet werden.

Als 1. Station habe ich mir Bhubaneswar, die Hauptstadt Orissas ausgesucht, wegen ihres heiligen Sees, dem "Bindu Sagar", welcher zu seinen alten Zeiten von mehr als !7.000! Tempeln umgeben sein soll . . . ^^

Jetzt sollen allerdings nur noch 300 davon erhalten sein und noch weniger in Betrieb sein, die wichtigsten davon sind der Muktesvara, der Parasuramesvara, der Siddhesvara, der Vital Deul Mandir und der gewaltige Lingaraj tempel.
Der Letztere ist der interessanteste, aber er ist leider auch fuer Auslaender gesperrt, er wird bewohnt von "Lingaraj", dem Herrn der 3 Welten, der eine Inkarnation von Shiva sein soll und alljaehrlich zum "Ashokastami" zum Bindu Sagar gefahren wird und ein kurzes Bad im Bindu Sagar nimmt.
(Bild oben ist der Siddhesvara!)

Orissa beherbergt uebrigens auch ueber 9 mio "Adivasi" (Woertlich die "Ersten"), also etwa 1\4 der Einwohner Orissas sind Ureinwohner und diese haben damit eine unglaubliche Macht insbesondere in der Politik, wobei sie noch ganz schoen benachteiligt und unterdrueckt werden.
Mit einem Adivasi habe ich auch gesprochen, er hatte am wertlosen Klimagipfel in Kopenhagen teilgenommen und hat als Mitglied einer Urwaldgemeinschaft die Auswirkungen des Klimawandels auf die Urwaelder beschrieben.

Desweiteren habe ich auch den schoensten Tempel von ganz Orissa gesehen, den Sonnentempel in Konark und den groeszten Salzsee von Indien, den Chilika- lake.

Leider habe ich mir in Orissa auch Fieber zugezogen (49,44 C), was ich mit Hilfe Ayurvedischer Medizin, das heiszt rote Kugeln zerkaut und mit Honig gemischt und dann geschluckt sowie nebenwirkungsfreies Hustenloesungsmittel. ^^

Es hat prima gewirkt und das Fieber war nach 1,5 Tagen weg . . . der Husten hat mich leider noch ueber ganz Andhra Pradesh verfolgt. Jetzt ist es aber verschwunden.

Fazit: Orissa war klasse!