Donnerstag, 29. Juli 2010

Vembar vom 26.07. zum 29.07.2010

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So nun ist es soweit mein letztes Stündlein (in Vembar) hat geschlagen . . . -,-'
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Ich werde mich gleich zum Bus stand machen und ab nach Thoothukudi fahren, wo ich einen Nachtbus nach Bangalore nehmen werde, von wo ich hoffentlich einen anderen Direktbus nach Kundapur meiner endgültigen Station bekommen werde.
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Das wird ein harter Trip, der ungefähr einen Tag dauern wird, da die öffentlichen Verkehrsbedingungen in Indien saumäßig sind. ;-(
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In meiner letzten Woche habe ich im Rahmen meines "last-stand - get-togethers" 2 Präsentationen zum Thema: "solar energy" & "bottle deposit" präsentieren können.
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Beide haben prima geklappt und ich konnte den Zuhörern interessante Dinge zeigen welche hier im ländlichen Gebiet wie in einem "science- fiction- film" wirken.
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Ps.: oben habe ich mal mein Phase- 2 Müsli aufgenommen mit einer anderen (leckeren) Variante von Halwa . . . *mjam*
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PPs.: unten ist dann mal ein Photo von mir während der "solar energy" Präsentation zu sehen.
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Ach übrigens werdet ihr jetzt nur noch unregelmäßig von mir Berichte bekommen, da ich den indischen Internet-cafe's nach diversen Trojaner & Würmer - angriffen nicht mehr traue. -,-
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Dienstag, 27. Juli 2010

Wochenende in Kodaikanal - 23.07 bis 25.07.2010


Wir schreiben das Jahr 2010 im Monat aadi (Juli - August), den 119 Tage meiner Ankunft im Lande Barad in der fernen Provinz von Tamil Nadu nun zum dritten Male auf den waldreichen und angenehm kühlen Hochebenen des Palani- gebirges.

Nun bereit um in die Wildniss abseits der Ortschaften und Straßen vorzudringen, bereit um am Rande grundloser Schluchten und Täler entlangzuklettern, bereit auch in die durch Nebel verwunschenen & mystischen, von seltsamen Geräuschen und Spuren unbekannter Lebensformen durchdrungenen Wälder vorzudringen um dann Höhen zu erklimmen wo die Luft so klar und rein ist, dass man einen weiten Blick in die Ferne werfen kann.

So da bin ich nun wieder in Kodaikanal, meinem bisher besten Wochenendausflug, weshalb ich entschieden habe, diesen wunderbaren Ort auf den Höhen der Palani-bergketten einen zweiten Ehrenbesuch abzustatten.

Im Voraus habe ich bei dem Wander-führer, Sekar vom letzten Male eine Tour am Samstag gebucht, wo ich zusammen mit einer größeren Gruppe, 7 Inder (6 aus Chennai & 1 aus Kaschmir), eine noch relativ entspannte Tour gemacht habe.

Ich hatte gewusst, dass wir 5 Stunden wandern werden, aber dass aus diesen 5h nur noch höchsten 3 Stunden werden war mir natürlich nicht in den Sinn gekommen, weil die Inder am Anfang natürlich noch Frühstücken mussten, obwohl die Tour erst 10.30 Uhr losging . . . währenddessen hatte ich schon längst gegessen und war super vorbereitet für einen 6h Gewaltmarsch durch gottloses, zerfurchtes, lebensfeindliches und hinter jeder Ecke todbringendes Gebiet . . . um dann recht schnell von Sekar "runtergeholt" zu werden, dass man mit einer größeren Gruppe von Großstadtindern sich nicht zu viel vornehmen sollte.

Unser Marsch war dennoch super toll und ich konnte viele tolle Bilder schießen, auch die Inder haben sich recht gut gehalten, es ist keiner abgestürzt oder hat sich einen Fuß gebrochen. Zum Schluss hat uns Sekar auch zu einem Geschäft geführt wo wir alle sehr ausgiebig ge-"shopped" haben . . . ich wohl mit Abstand mit dem größten Paket (auch kostenintensivsten!), ich durfte sogar mit Sekar hinter die Theke um mir einige Waren genauer anzuschauen.

Sekar war echt gut in seiner Rolle als Wander- führer, der auch mit einer großen Gruppe undisziplinerter Großstadtinder zurechtkommt, aber dass er auch ein unglaublich guter Verkäufer ist habe ich gesehen, als er einfach mal so die !eigentlichen! Verkäufer herumgeschickt hat um seiner Reisegruppe einige Öle oder Tees zu zeigen, oder sich einfach selbst Packungen zu greifen, sie aufzureißen und uns zum kostenlosen Probieren einlädt . . . ^^

Problematisch war später für mich nur das Senden nach Dt., in Kodai war leider nur ein Kurier verfügbar, der aber einen unglaublichen Preis zum Versenden verlangte, weshalb ich dann eine Nacht in Madurai verbringen musste um von dort das Paket abzuschicken.

Nichtsdestotrotz ein ausgezeichnetes letztes Wochenende . . . ;-)

Vembar vom 19.07. zum 23.07.2010

Die 1. harte Woche ist vorüber und war super erfolgreich für mich . . .
Nicht nur, dass ich meine letzten 2. Projekte "sustainable renovation" & "bottle deposit" komplett fertig gebracht habe . . . ich habe auch noch ein zusätzliches Projekt, aufgrund einer Anfrage, über "solar energy", sowie für Luzie einen Sonderauftrag zum Thema "Gesundheitliche Vorteile einer Sauna" an einem Tag fertig gestellt.
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Die Projekte allerdings auch vorstellen war ungleich schwieriger, da ich dazu den Beamer, die Leinwand und (natürlich) eine Menge von Zuschauern/Zuhörern brauche . . . -,-'
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Das konnte ich dann aber wenigstens im Rahmen meines "Last-stand - get-togethers" arrangieren, welches am folgenden Montag um 15.00 Uhr "indian-standard-time" stattfinden soll.
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Weiterhin, wie ihr oben sehen könnt, habe ich bei der Emu- fütterung ein paar Bilder geschossen, von den tollen (aber auch gefährlich-schnellen!) Vögeln.


Desweiteren bekam ich eine Einladung von Referent Moses, der St. Thomas church, zum afternoon-tea und wir führten ein interessantes Gespräch, in dessen Verlauf ich mitbekam, dass die Familie des Referent alle paar Jahre umzieht und in einen anderen Ort mit Kirchengemeinde, innerhalb der Dioziöse Thoothukudi, Stellung bezieht.
Außerdem hat der Referent Kontakt zu einem deutschen Lehrer und spricht ein wenig Deutsch.
Vielleicht schicke ich ihm zu Weihnachten ein paar Spielsachen für die Kinder von Vembar . . . ;-)









Montag, 19. Juli 2010

Wochenende in Vembar - 16.07 bis 18.07.2010

So meine Lieben,

nachdem ich nun 1 Monat (!inklusive einer fülligen Woche Kerala!) nahezu das Leben eines Sadhus auf der heiligen Insel Rameswaran gelebt habe, bin ich nun wieder in das mir nun so vertraut und lieb- gewordene Vembar zurückgekehrt.

Das Essen ist hier unglaublich viel besser, als auf Rameswaran (unsere Köchin Marishvari hat sich vielleicht Mühe gegeben, aber gegen unsere Hexen in Vembar kommt sie nicht an!) und ich esse hier wieder mit viel Genuss.

Dennoch bin ich diesen Samstag nach Thoothukudi gefahren, um mich schön mit Kornflakes/Müsli einzudecken, sowie das von mir entdeckte Halwa (einer Süßspeise, die nur aus natürlichen Zutaten besteht, mit Nüssen, Honig, Datteln, Rosinen, usw.) das ich als Krönung in die Kornflakes gebe . . . *mjam* --->Bild oben<---- Auf Rameswaran war das mein bisher bestes Essen (das ich mir sozusagen selbst zubereitet habe ^^) und so war ich gerüstet für den Tag . . . habe dann sogar das Mittag ausfallen lassen, um mir nich durch das ekelhafte Curry von Marishvari den Kornflakes- nachhall zerstören zu lassen . Außerdem habe ich mir noch in Thoothi eine Isoflasche gekauft um meinen heißen Tee zu transportieren, sowie eine Flasche Rotwein aus Indien, die aber mit französischer Hilfe hergestellt worden ist.

Die Flasche Wein habe ich dann mit meinen Lieblingssnacks aus Vembar, den "Cakes" im !Büro! getrunken (keine Sorge, das ist am WE leer, jedenfalls das obere Stockwerk!) . . . ein wahrhafter Genuss für den Gourmet aus Deutschland, der nach Rameswaran sichtbar abgenommen hat (Fragt meine Mutter, wenn ihr mir nicht glaubt!). --->Bild unten<--- So mit gutem Essen und Trinken ausgestattet (ich habe ja jetzt zwei verschiedene Grüne Tee-sorten! sowie das Zitruszeug was ich ins Wasser kippen kann um es trinkbarer zu machen!) kann ich mich in die restlichen 2 sehr strebsamen Wochen an Arbeit machen . . .
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Mein Plan: Fertigstellung meiner letzten 2 Projekte: "sustainable renovation" & "bottle deposit",
sowie einem Sonderauftrag der von den Vembarmitarbeitern eingebracht worden ist, nämlich Ende nächster Woche einigen Zuhörern im Rahmen eines "Environmental awareness - get-together" die Solarenergie & Windkraft vorzustellen.
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Als Teil 2, also die letzte Woche, werde ich die Organisation auf die nächsten Freiwilligen vorbereiten, das heißt, dass ich ihnen Arbeitsanweisungen (oder Ratschläge) gebe um die zukünftigen Freiwilligen nicht wie Jonas, Max und mich mit Internet abzuspeisen sondern sie auch direkt zubeschäftigen. Desweiteren will ich eine Einführung in Tamil erstellen (unkonventionelles Wörterbuch) nach Vorlage meiner eigenen, die mir doch recht gut geholfen hat, auch wenn man die Ausprache natürlich durch Tamilen-unterstützung lernen muss. Sowie einige Tipps zum Leben (Über-) in Vembar und Rameswaran.
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Donnerstag, 15. Juli 2010

gelebte Anarchie in Ernakulam, Backwatertrip mit französischer Begleitung und Strände wo Ahnen verehrt werden oder anders 1 Woche Urlaub in Kerala

Ja, wie schon angekündigt . . . der gewaltige und indienweite Streik . . . -,-'
(von dem keiner weiß warum & woher)
Ich habe ihn das 1. Mal in Ernakulam auf dem zentralen Busstand angetroffen, in Form von Massen an schlaffenden Indern, die die vermeintlich sicheren Unterstände des Busstandes nutzten um dort die Monsunacht zu verbringen . . . ja richtig Monsun und wie . . . ;-(
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Die Toiletten waren überspült und 1/3 des Busstandes bestand aus einer Wasserlandschaft, die in etwa die Form der Müritzer Seenlandschaft in Klein darstellen sollte.


Achso ich hatte natürlich den Monsun vergessen/besser war nicht informiert . . . und meine hilfreichen Mitarbeiter im Projekt hatten natürlich zu den klimatischen Einflüssen nichts gesagt (in Rameswaran gibt es eigentlich nur Sahara- wetter!).

So hatte ich meine tolle Regenjacke vergessen, die ich noch die ersten Monate
(!dämmlicherweise!) immer unten in meinen Rucksack mitgeschleppt hatte.
Ich habe mir dann einen Regenschirm im Busstand gekauft, die meisten Läden hatten seltsamerweise noch offen, was aber wohl auf den zweiten Blick sehr ersichtlich war, denn die schlafenden und auch die morgens/nachts ankommenden Personen (wie mich!) mussten ja versorgt werden.

*da kommt mir jetzt der Gedanke: wenn doch keiner weiß, weshalb der Streik ausgerufen wurde, warum könnte er dann nicht darum initiiert worden sein, um den Busstands indienweit einen beträchtlichen Umsatzboost zu geben . . . *

Hier könnt ihr den chaotischen Busstand sehen:

Ich war dann von 1 - 2 Uhr nachts unterwegs nach einer Unterkunft und habe noch etwa 10 Lodges abgeklappert, aber alle waren voll, es gab auch ein teures Hotel für 2.000 Rs die Nacht, aber das ist für mich klar zu teuer . . . da schlafe ich lieber im Hauseingang, was ich dann auch getan habe . . . aber (halbwegs) sicher im 3. Stock einer Schoppingmeile vor Ratten, anderen Umsonst-unterkunftssuchern und sonstigen Ungeziefer.

Die Nacht war schrecklich und ich würde sie nur wenigen emfehlen . . . am nächsten Morgen habe ich dann festgestellt, dass ich direkt an der M.G. road (Mahatma Gandhi) geschlafen habe, der Hauptstraße in den meisten indischen Städten . . . und dementsprechend laut . . . achso und natürlich hat es auch in Strömen geregnet

-----> Willkommen

Indie vs. Ritze

willkommen in Kerala! <-------
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Das ist die erwähnte Unterkunft ("Toilette" ist im 2. Stockwerk!):
Ich habe mir zum Frühstück das Buffet im Hotel, Raum für 2.000 RS die Nacht, gegönnt und war dann dort alleine 2,5 h mit bestimmt 9 Gängen (ohne Getränke!) und Zähne putzen und Katzenwäsche.
Nach dem extrem langen Frühstück habe ich mich dann auf dem Weg ins ca. 25km ("Wie der Wolf rennt!") entfernte Fort Kochin gemacht, dem Touristenzentrum und alten Kolonialhafen, was aufgrund des Superstreiks nahezu unmöglich war und noch dazu nach dieser Nacht.

Ich konnte mich dann zum Glück mal wieder auf das Mitfahrerding verlassen (in Rameswaran erprobt, auf den Westernghats eingesetzt und in Kochin perfektioniert!) und so konnte ich von den 25km etwa 20 km mit 1 x Auto und 2 x Motorrad zurücklegen, mit dankbarer Unterstützung der hiesigen Ottomotor- gemeinde.

Unten seht ihr dann meine bisher teuerste (Fort Kochin ist aber auch Keralas teuerster Platz!) Unterkunft für 500,- RS , aber top sauber und klasse andere junge Gäste und Besitzer . . . wir hatten riesig Spaß zusammen. ;-)

In Allepey, der besten Station für einen Backwaters- trip habe ich mich dann auf Rückfrage meines Unterkunftstellers, der Tour eines weiblichen französischen Touristenduos angeschlossen, was eine super Idee war, denn so konnte ich sparen und der Trip war super-klasse! ;-)
Unser Bootsfahrer war auch echt klasse und sein Boot heißt "Yo-man-Yo", was mit seinem Grinsen (wo die Zahnreihen tatsächlich aussehen, wie bei einem Klavier!) perfekt in Einklang zu bringen ist.

Die zwei Französsinen waren etwas langweilig und auch nicht sehr probierfreudig, was das Essen & Trinken angeht . . . Bei unserem Mittagsthalis haben sie die Hälfte übrig gelassen und von dem leckeren "Todi" (Keralas Kokusnusslikör ) haben sie gar nichts getrunken (die süßen Adler waren ihnen zu kratzig!) . . . -,-'

Na ja, sie leben ja auch nicht wie ich bereits mehr als 3 Monate in Indien . . .

};-)

Unten seht ihr ein Bild von meiner-einer mit einem Artgenossen, der hiesigen am meisten heimischen Adler, während einer Pause des Backwatertrips:
Auf den Weg nach Varkala, dem 2. bekanntesten Strand von Kerala wurde ich begleitet von einem dänischen Pärchen, welches ebenfalls bei mir in Allepey im Gasthaus geschlafen hat und später zu einer Hochzeit nach Coimbatore/Tamil Nadu wollte.

Wir hatten einen Toptipp von anderen Gasthausbesuchern bekommen, in Varkala bei Balu, einem Vaischnavata (einem Anhänger Vischnus!), der dort eine Samudra, betreibt, das heißt wohl Gasthaus, wo Hinduismus gelehrt wird, in Verbindung mit Joga und ?Reiki?- kursen.

Varkara ist berühmt nicht nur für seine Strände sondern auch für seine Ahnenverehrung, denn aus Ganz-indien kommen Pilger um hier ihren Ahnen die letzte (oder vorletzte!) Ehre zu geben.
Darum das Bild unten (wobei der Brahmane wohl ziemlich im "Geschäft" sein muss, wenn er neben seinem "Kunden" noch telefonieren muss . . . *also-wirklich!*)

Außerdem konnte ich hier mein geliebtes Müsli mit Früchten und Milch essen, was ich schon von Kovalam/German Bakery her kannte. ;-)



Kerala war einfach klasse, leider musste ich schon am nächsten Tag nach Tiruvananthapuram aufbrechen um von dort einen Nachtbus nach Madurai zu nehmen.

*Schade*

Wochenende im Indira Gandhi wildlife sanctuary - 02.07 bis 04.07.2010

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Wir schreiben das Jahr 2010 im Monat aani (Juni - Juli), den 104 Tage meiner Ankunft im Lande Barad in der fernen Provinz von Tamil Nadu inmitten des grasbedeckten, nebelumschlungenen und geheimnisumwobenen Palanigebirges, welches einen Teil der Westernghats ausmachen.

Hier in den kühleren Gefilden des sonst so trostlosen Wüsten- und Steppen- gebietes von Tamil Nadu gedeihen in einem Zufluchtsort namens Indira Gandhi national park die ursprünglichen, größeren und alten Nachbarn der Menschen noch relativ unbeachtet in einer unangetasteten und ungezähmten Wildnis.

Tiere wie Bartaffen, Krokodile, Gaurs, Sambarhirsche, Muntjaks, Axishirsche, Faultiere und königliche Tiger durchstreifen die dichten und nahezu menschenfreien Wälder. Die Nähe der regenreichen Westernghats bringt hier eines reiches Sortiment an Flora und Fauna hervor welche im sonstigen Tamil Nadu nur selten zu finden ist.

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Als Einleitung für meinen 1 wöchigen Urlaub in Kerala habe ich mir den ursprünglich von Jonas und mir als Wochenendtrip gedachten Indira Gandhi national park ausgesucht. Ich konnte allerdings erst wesentlich später fahren, da ich noch spontan Hilfe für meine zwei Pakete für die Heimat bekommen habe und ich so das noch diese Woche erledigen konnte, was mir sinnvoller erschien, als wenn diese dann 1 Woche in meiner Unterkunft stehen und Staub ansetzen.

Außerdem bestand seltsamerweise kein Zugverkehr zwischen Rameswaran und Madurai, obwohl dauernd Züge an unserem Büro vorbeirollen (unser Büro liegt nahe der Eisenbahnlinie Rameswaran/Festland). Für mich war das ungünstig, da ich aufgrund des Zeitverlustes bereits arg in Bedrängnis geraten bin. So musste ich dann einen (zum Glück) Expressbus nach Madurai nehmen. Dort angekommen, es dämmerte schon, war mir klar, dass ich nicht weiter kommen werde und habe mir dann dort eine Unterkunft gesucht, welche aufgrund eines Tempelfestes im Sri Meenakshi Sundareshwarar zu einer recht widrigen Angelegenheit mit ungewissen Ausgang wurde. Zum Glück konnte mir noch irgend ein Riksha- fahrer den Weg zu einem, in einer Seitenstraße versteckten Hotel zeigen.

Nach einem sehr leckerem gegrillten Hünchen (das 1. Mal Fleisch nach etwa 3 Wochen!) wurde ich an einem Saftstand von einem Inder angesprochen und wir gerieten schnell in eine Plauderei, wobei mir bei ihm eine schwache Alkoholfahne auffiel, obwohl er sehr sauber und wohl situiert daher kam. Nachdem wir in einem nahegelegenen Supermarkt die europäischen Artikel
(!Becksbier!, Lindtschokolade und Müsliriegel) bewundert haben ohne etwas zu kaufen, lud er mich zu sich ein um etwas zu trinken . . . da leuteten bei mir die Alarmglocken, aber was solls dachte ich mir, probier ichs einfach mal aus . . . ^^

Nachdem ich Geld holen war (in meinen Hajee- gürtel stecke ich meist nur 150,- RS rein) und wir im Schwarzmarkt für mich Bier und für ihn ein bisschen Schnapps holen waren sind wir dann zu ihm in sein "Zuhause", was sich als leeres Grundstück mit einem kleinen Unterstand, mit Bambusmatte und einigen Gebrauchsgegenständen herausstellte. Die Plauderei führte auch zu einem recht unschönen Ende, da er eine miese Laune bekam von meinen Versuchen ihn auf die "richtige" Spur zu bringen und ich keine Zigaretten oder Drogen von ihm nehmen/kaufen wollte und so bin ich dann mit kühlem Abschied gegangen . . . -,-'

Am nächsten Tag ging es dann unglaublich schnell über Palani (3h) nach Pollachi (1,5h), wo mich die Einheimischen nach Aramalai schickten, wo ich leider erst am nächsten Tag von einem Irrtum der Einheimischen erfuhr, welche mich zu den Monkeyfalls (von Indern, als Umsonst/Natur- dusche missbrauchte Wasserfälle) geschickt haben, welche natürlich nicht in meinem Reiseführer verzeichnet waren. Ich wurde dann über den nahezu identischen Ort Anamalai und den speziellen Bus "Topspil", durch eine Serpentinenstraße aufwärts in die Bergstation des Indira Gandhi national parks geleitet.

Zu meinem Pech erfuhr ich, dass man die Unterkunft in Pollachi reservieren muss, was ich so natürlich nicht vorher gewusst habe. Ich konnte den Park also nur kurz besuchen und wollte dann eine Trekkingtour machen, welche aus 4 - 5 Personen bestehen muss.

Leider fand ich keine Gruppe und so bin ich, ein wenig aufrührerisch geworden, eigensinnig den Weg zum Parkeingang gestapft, wo ich nach kurzem "Wildparkvorbereitungen", welche aus Mullbinden um den Fuss binden (Ich hatte leider keinen Platz für meine Schuhe!) und ein spezielles Unterhemd (welches gelöchert ist und so der größte Teil des Körpers frei ist). Ich bin dann auch tatsächlich in den vermeintlichen Dschungel gestapft, welcher sich aber als nicht sehr interessant herausstellte und ich dann nach etwa 10 Minuten wieder in die Station zurückgekehrt bin, wo mir die Leute durch meinen nun sehr speziellen Aufzug erst recht Blicke zuwarfen. Ich habe den Park dann auch bald verlassen, erst zu Fuss, dann später (da ich mal wieder als Mitfahrer hausieren ging!) in einem Jeep der Parkranger.

In Pollachi erfuhr ich um 8 Uhr abends, dass am nächsten Tage um 6 Uhr morgens bis 6 nachmittags ein gewaltiger und indienweiter Streik stattfinden sollte, ich erfuhr allerdings nicht den Grund, weil diesen auch keiner wusste (auch Busfahrer und -führer!). Ich bin dann in einen Bus nach Palakad in Richtung Ernakulam/Kochi, meiner ersten Station in Kerala gestiegen . . . einer unsicheren und absolut ungeplanten 1. Etappe meiner Keralawoche.




Donnerstag, 1. Juli 2010

Woche in Rameshwaran


So jetzt mal ein Bericht aus Rameshwaran und der "Arbeit", die ich hier verrichte.

Leider ist auch hier eigentlich keine Arbeit fuer mich vorhanden, da die kulturellen Unterschiede einfach zu groß sind, insbesondere das Sprachproblem.

Ich muss auch eingestehen, dass ich zeitweise sehr unzufrieden bin über das Terminverschieben und Ähnliches. Da kam selbst mir, dem "Ruhepol" mal ein Entgleiser ("Wenn man das so nennen kann!").

Jetzt kann ich aber halbwegs Skype benutzen, auch wenn ich den Rechner mit den anderen Staff- mitarbeitern teilen muss.

Rameshwaran ist super zum Snacks essen gehen, auch um zu trinken und ähnliches, aber ich muss halt große Wege in Kauf nehmen, da sich das Büro in einem kleinen Dorf befindet und Rameshwaran- stadt über einen Kilometer entfernt.

Auch habe ich diese Woche meine 2. "Truhe" abgeschickt, die per Seeweg nach Dt. unterwegs ist.
Nächste Woche werdet ihr mich allerdings nicht erreichen koennen, da ich eine Woche
Urlaub in Kerala machen werden.

Das obere Photo habe ich auf der Tempelstraße gemacht, welches perfekt die staubige & heilige Wüsteninsel Rameshwaran beschreibt.
Das untere Photo ist ein Kindertreffen mit Mitarbeitern.