gelebte Anarchie in Ernakulam, Backwatertrip mit französischer Begleitung und Strände wo Ahnen verehrt werden oder anders 1 Woche Urlaub in Kerala
Ich habe ihn das 1. Mal in Ernakulam auf dem zentralen Busstand angetroffen, in Form von Massen an schlaffenden Indern, die die vermeintlich sicheren Unterstände des Busstandes nutzten um dort die Monsunacht zu verbringen . . . ja richtig Monsun und wie . . . ;-(
Achso ich hatte natürlich den Monsun vergessen/besser war nicht informiert . . . und meine hilfreichen Mitarbeiter im Projekt hatten natürlich zu den klimatischen Einflüssen nichts gesagt (in Rameswaran gibt es eigentlich nur Sahara- wetter!).
So hatte ich meine tolle Regenjacke vergessen, die ich noch die ersten Monate
(!dämmlicherweise!) immer unten in meinen Rucksack mitgeschleppt hatte.
Ich habe mir dann einen Regenschirm im Busstand gekauft, die meisten Läden hatten seltsamerweise noch offen, was aber wohl auf den zweiten Blick sehr ersichtlich war, denn die schlafenden und auch die morgens/nachts ankommenden Personen (wie mich!) mussten ja versorgt werden.
*da kommt mir jetzt der Gedanke: wenn doch keiner weiß, weshalb der Streik ausgerufen wurde, warum könnte er dann nicht darum initiiert worden sein, um den Busstands indienweit einen beträchtlichen Umsatzboost zu geben . . . *
Hier könnt ihr den chaotischen Busstand sehen:
Ich war dann von 1 - 2 Uhr nachts unterwegs nach einer Unterkunft und habe noch etwa 10 Lodges abgeklappert, aber alle waren voll, es gab auch ein teures Hotel für 2.000 Rs die Nacht, aber das ist für mich klar zu teuer . . . da schlafe ich lieber im Hauseingang, was ich dann auch getan habe . . . aber (halbwegs) sicher im 3. Stock einer Schoppingmeile vor Ratten, anderen Umsonst-unterkunftssuchern und sonstigen Ungeziefer.Die Nacht war schrecklich und ich würde sie nur wenigen emfehlen . . . am nächsten Morgen habe ich dann festgestellt, dass ich direkt an der M.G. road (Mahatma Gandhi) geschlafen habe, der Hauptstraße in den meisten indischen Städten . . . und dementsprechend laut . . . achso und natürlich hat es auch in Strömen geregnet
Indie vs. Ritze
Nach dem extrem langen Frühstück habe ich mich dann auf dem Weg ins ca. 25km ("Wie der Wolf rennt!") entfernte Fort Kochin gemacht, dem Touristenzentrum und alten Kolonialhafen, was aufgrund des Superstreiks nahezu unmöglich war und noch dazu nach dieser Nacht.
Ich konnte mich dann zum Glück mal wieder auf das Mitfahrerding verlassen (in Rameswaran erprobt, auf den Westernghats eingesetzt und in Kochin perfektioniert!) und so konnte ich von den 25km etwa 20 km mit 1 x Auto und 2 x Motorrad zurücklegen, mit dankbarer Unterstützung der hiesigen Ottomotor- gemeinde.
In Allepey, der besten Station für einen Backwaters- trip habe ich mich dann auf Rückfrage meines Unterkunftstellers, der Tour eines weiblichen französischen Touristenduos angeschlossen, was eine super Idee war, denn so konnte ich sparen und der Trip war super-klasse! ;-)
Unser Bootsfahrer war auch echt klasse und sein Boot heißt "Yo-man-Yo", was mit seinem Grinsen (wo die Zahnreihen tatsächlich aussehen, wie bei einem Klavier!) perfekt in Einklang zu bringen ist.
Die zwei Französsinen waren etwas langweilig und auch nicht sehr probierfreudig, was das Essen & Trinken angeht . . . Bei unserem Mittagsthalis haben sie die Hälfte übrig gelassen und von dem leckeren "Todi" (Keralas Kokusnusslikör ) haben sie gar nichts getrunken (die süßen Adler waren ihnen zu kratzig!) . . . -,-'
Na ja, sie leben ja auch nicht wie ich bereits mehr als 3 Monate in Indien . . .
};-)
Wir hatten einen Toptipp von anderen Gasthausbesuchern bekommen, in Varkala bei Balu, einem Vaischnavata (einem Anhänger Vischnus!), der dort eine Samudra, betreibt, das heißt wohl Gasthaus, wo Hinduismus gelehrt wird, in Verbindung mit Joga und ?Reiki?- kursen.
Varkara ist berühmt nicht nur für seine Strände sondern auch für seine Ahnenverehrung, denn aus Ganz-indien kommen Pilger um hier ihren Ahnen die letzte (oder vorletzte!) Ehre zu geben.
Darum das Bild unten (wobei der Brahmane wohl ziemlich im "Geschäft" sein muss, wenn er neben seinem "Kunden" noch telefonieren muss . . . *also-wirklich!*)
Außerdem konnte ich hier mein geliebtes Müsli mit Früchten und Milch essen, was ich schon von Kovalam/German Bakery her kannte. ;-)
Kerala war einfach klasse, leider musste ich schon am nächsten Tag nach Tiruvananthapuram aufbrechen um von dort einen Nachtbus nach Madurai zu nehmen.
*Schade*
1 Kommentare:
Abenteuer und Horror (die Übernachtung im 3. Stck. -hoffentlich ohne Ungeziefer überstanden) klingt nach 1 Woche mit vielen Eindrücken und Erfahrungen. Bilder sind wieder super.
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