Samstag, 29. Mai 2010

Projektvorstellung

Da wir nun nach einer mehr oder weniger erfolgreichen Fahrt nach Thoothi beschlossen haben doch in Vembar zu bleiben um uns die anstrengende, mit mehrmaligen Umsteigen verbundene, Busfahrt zu ersparen, habe ich beschlossen euch meine zwei entwickelten Projekte vorzustellen.

Titel: "the renewable bag"
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Auf Grundlage der Erfahrungen die ich mit den in Pondi, der Prächtigen, gekauften traditionell gestickten indischen Einkaufsbeutel gemacht habe, bin ich der Meinung, dass diese nun ihre Wiederauferstehung feiern sollten. Durch unseren findigen Lieblingsschneider in Vembar, der mir sogar einen besseren Beutel in wenigen Minuten gezaubert hat, ist mir die Idee gekommen, angeschwemmt aus dem Ozean der Gedanken, diesen Beuteln im Rahmen einer Umweltbewusstseinskampagne hier in Vembar eine 2. Chance zu geben.
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Ich habe es nun auch geschafft, nach mehrmaligen Versuchen, ein paar halbwegs englisch- sprechende Mitarbeiter von PAD für meine Projekte zu gewinnen, nämlich Robin und Beema, unseren Taucher. Robin hatte mir dann auch erklärt, dass die genannten Beutel bereits in früheren Zeiten in Benutzung waren, aber in Vergessenheit geraten sind durch die "bösen" (weil umweltfeindlich), "billigen" (weil Plastik) und "interessanten" (weil neu und aus dem "Westen") Tüten, welche mittlerweile Platz 1 erreicht haben, im Feld der Landschaftsverschmutzer
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Titel: "Gobar gas plant"
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Dies ist nun eine Idee, die nicht von mir wirklich ist, sondern ursprünglich sogar aus Indien kommt, daher der Name "Gobar", welcher ein Mix aus verschiedenen Hindi- wörtern ist. Ich habe erstmals von diesen interessanten Kraftwerken im Buch "Eine bessere Welt ist möglich", von Franz Alt, Rosi Gollmann, und Rupert Neudeck gelesen.
Die "Andheri Hilfe", von Rosi Gollmann gegründet, hat dieses Kraftwerk ungefähr 30.000 mal in verschiedenen Staaten von Indien bauen lassen, wobei sie mir hier in Vembar noch nicht ins Auge oder Gehör gesprungen sind.
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Bei diesen Kraftwerken geht es darum, dass die in einen Faulungs- tank im Erdboden durch die Mischung von Kuhdung und Wasser Methan entsteht, welcher dann als Gas für die Küche genutzt werden kann. Kühe gibt es genug in Indien und sche***n können die wie die Weltmeister (man hat ausgerechnet, dass man mit der Sche*** von Indiens Kühen in 1 Jahr Nordrhein- Westfalen 1 Monat mit Strom versorgen kann).
Alternativ kann man auch andere "Stoffwechselendprodukte", zum Beispiel von Menschen, Geflügel, Eseln, Ziegen usw. nutzen, auch Erntereste, Unkraut und Algen nutzen sich bestens zum Gären.
Für die Menschen eignet sich ein spezieller "Donnerbalken", verbunden mit einem Kanal zum Kraftwerk, als ausgezeichnete Energiezuführung.
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Desweiteren ist das Gas auch super zur Stromerzeugung, so kann es Generatoren antreiben, die Licht erzeugen, Maschinen laufen lassen usw., das Gas kann auch für Gaslampen genutzt werden.
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Schlussendlich ist dieses Kraftwerk unglaublich billig und die Betriebskosten liegen nahezu bei
!0!, die Dörfler müssen nur immer brav sche***n gehen und es ist vllt angebracht das Vieh in Ställen zu halten, damit man den Dung nicht überall in der Gegend zusammenkarren muss.






















Montag, 24. Mai 2010

Wochenende in Vembar - 21.05. bis 23.05.2010


Wir schreiben das Jahr 2010 im Monat Vaikasi (Mai - Juni), den 56 Tage meiner Ankunft im Lande Barad in der fernen Provinz von Tamil Nadu zurückgeblieben im fabelhaften Dorfe Vembar, welche meinen Projektstandort beherbergt.
Ein Wochenende in Vembar ist geprägt von zahlreichen Feiern, die an verschiedensten Orten zu teilweise unmöglichen Zeiten stattfinden, wie 5.30 Uhr und welche mit enormen Boxen und Lautsprechern die Gegend beschallen.
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Ich musste mir wohl ein besonders lautes und anstrengendes Wochenende ausgesucht haben um in Vembar zu bleiben . . . -,-'
Tatsächlich ist zu Pfingsten (engl.= "Pentecost") hier in dem christlich geprägten Vembar richtig was gewesen. Hier wurde den ganzen Tag gefeiert und die Inder lieben die Lautstärke . . .
Als bestes Beispiel kann man die Kirche nehmen (eine ganz besonders aktive und laute ist in unserer Nähe, die Saint Sebastian cathedral!!!), welche am Sonntag um 5.3o Uhr angefangen hat mit ihrem Pfingstgottesdienst.
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Das ist ja an sich nicht so schlimm, wenn da nicht die verflixten Lautsprecher wären (einer hängt genau in der Straße vor unserer Unterkunft!) und der Pfarrer denken würde: "Hmh . . . na ja, wenn keiner zum meinem Gottesdienst kommt, bringe ich den Gottesdienst halt nach draußen!" und so wird in enormen Maße der zarte Hörsinn meiner halbwegs ungeschädigten Hörzellen beeinträchtigt . . . (und das noch nachdem ich auf dem Dach ohne Schutz geschlafen habe -,-' )
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Desweiteren habe ich nun meinen Projektaufenthalt genutzt um eine eigene Idee ("the renewable bag") und eine bereits weiterverbreitete indische Entwicklung ("the biological stove") in die Tat umzusetzen und eine Präsentation zu zimmern, welche ich hoffe, die Inder mit Begeisterung aufnehmen werden.
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Mit der tollen Einladung für die Hochzeit ist dann auch nichts draus geworden, die Jungs haben uns wohl vergessen und nicht zurückgerufen . . . so habe ich umsonst Geschenke eingekauft (Hauptausgaben dieses We!!!)
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Außerdem habe ich hier mal eine Liste mit den Ausgaben, die ich dieses Wochenende begangen habe:
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21th:
- Früchte (2 Bananen, 2 Mangos) 30 RS
- Rasierer (3 Stück und 1 umsonst) 45 RS
- 4 Parota (Essen) 20 RS
- Kandri's bar (1 Kaffee, 1 Ponda) 6,50 RS
22th:
- 1/2 l Milch 14 RS
- Kandri's bar (1 Kaffee, 1 Ponda) 6,50 RS
- Früchte (2 Bananen, 1 Mango) 20 RS
- Hochzeitsgeschenke (3 Biere, 1 Rum, 5 Nuss- süssigkeiten) 320 RS
- indische süße Snacks (2 Keks- kakes, 2 Sirup- kakes) 12 RS
23th:
- Kandri's bar (1 Kaffee, 1 Kake) 7 RS
- Früchte (2 Bananen, 1 Mango) 20 RS
Summe: 501 RS = 8,49€
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nett, ne ?!?

Freitag, 21. Mai 2010

ACHTUNG! Zwischenbeitrag


Da ich denke, dass sich nun eine Menge Stammleser dieses Blogs eingefunden haben, dachte ich mir, stelle ich euch die "Selbsternannte Woche der Finanztransaktionssteuer vom 17.05- 23.05" vor:

(Zitat)

Kurz:

Die Finanztransaktionssteuer (auch "Steuer gegen Armut" oder "Robin Hood Steuer" genannt) ist eine kleine Steuer auf Finanztransaktionen. Dadurch würden Finanzgeschäfte in allen Bereichen, in denen spekuliert wird, besteuert,
zum Beispiel der Handel mit Aktien, Währungen, Rohstoffen,

Derivaten und vielem mehr.


Selbst bei einem niedrigen Durchschnittssteuersatz von 0,05% auf
spekulative Finanztransaktionen könnten jedes Jahr Hunderte Milliarden von Dollar eingenommen werden – Geld, das hier und weltweit für den Kampf gegen
Armut und Klimawandel eingesetzt werden könnte.


Quelle:
http://www.makefinancework.org/?lang=de


Wichtige und häufige Fragen und Antworten zum Verständnis des Themas:



1. Was ist der Unterschied zwischen einer Devisentransaktionssteuer (“Tobin Tax”), einer Börsenumsatzsteuer und der hier geforderten generellen Steuer auf alle Finanztransaktionen?


Die Tobin Tax bezieht sich nur auf Spekulationen mit Devisen (internationale Geschäfte zwischen Währungsräumen), eine Börsenumsatzsteuer setzt ihren Schwerpunkt auf den Umsatz an einem bestimmten Finanzplatz. Eine allgemeine Steuer auf Finanztransaktionen will sicherstellen, dass Transaktionen in allen spekulationsanfälligen Bereichen (Währungen, Aktien, abgeleitete Wertpapiere (“Derivate”), Rohstoffe, Immobilientitel, Nahrungsmittel...) mit einer Steuer belegt werden.


2. Was kann diese Steuer leisten?


John Maynard Keynes hat bereits 1936, sein Schüler James Tobin 1972 die Einführung einer Steuer gegen Währungsspekulationen befürwortet. Die Idee ist “Sand ins Getriebe” der hektischen Transaktionen zu streuen, einfach dadurch, dass für jede Transaktion ein Betrag gezahlt werden müsste, der sich nach (1.) Höhe des Steuersatzes, (2.) Höhe des gehandelten Betrags und (3.) Häufigkeit der Transfers berechnen würde. Gilt diese Steuer, müsste ein Händler pro Transaktion einen Betrag bezahlen und es wäre anzunehmen, dass er sich genauer als bisher überlegen würde, ob er die Transaktion tätigt oder nicht, als es heutzutage der Fall zu sein scheint, wenn oft ein Computer-Tastendruck Milliarden um den Erdball jagt. Anders als die aufwändigen Regulierungsmechanismen, die derzeit zur Aufsicht über das Finanzgeschehen ersonnen werden, wirkt diese Steuer unmittelbar und umfassend, da jede Transaktion davon erfasst ist. D.h. ein Katz- und Mausspiel zwischen Händlern und Kontrolleuren erübrigt sich; man ist nicht davon abhängig, dass Kontrolleure eventuellen Missbrauch zunächst aufspüren und dann ahnden. Aber: Diese Steuer ist auch interessant, weil die so erhobenen Gelder “guten Zwecken” zugute kommen könnten, etwa Armutsbekämpfung, Entwicklung oder Umweltschutz. Die Steuer ist also auch ein Umverteilungsinstrument.


3. Hätte diese Steuer die gegenwärtige Finanzkrise verhindern können?

Nein, und sie ist auch kein Allheilmittel gegen zukünftige Krisen. Aber: Sie ist ein wissenschaftlich weit anerkanntes Mittel gegen Spekulation und sollte deshalb zusammen mit anderen geeigneten Instrumenten (z.B. Verbesserung der Bankenaufsicht, Reform des “Rating”-Systems, Bonus Zahlungen...) bei der gegenwärtigen Neuordnung des Finanzsystems mit-berücksichtigt werden.


4. Beeinträchtigt eine solche Steuer nicht auch legitime Finanztransaktionen, etwa die Sicherung von Liquidität, Spekulation zum Zweck der Preisfindung oder Risikoabsicherung (“Hedging”)?

Sicherlich muss diese Steuer so ausgestaltet werden, dass sie lediglich überzogen spekulatives Verhalten verteuert und unrentabel macht. Um dies zu vermeiden, muss der Steuersatz niedrig sein, ohne zu niedrig zu sein. Anders gesagt: Der Steuersatz muss niedrig sein, damit “verboten hohe Kosten” nur dann entstehen, wenn hohe Beträge schnell gehandelt werden (etwa beim computergestützten “Day-Trading”). Der Satz darf aber auch nicht zu niedrig sein, sonst entfaltet diese Steuer keine “abschreckende” Wirkung. Ein praktikabler Steuersatz dürfte deshalb zwischen 0,1 und 0,01% liegen.


5. Lohnt sich eine so niedrige Steuer überhaupt?


Ja, zum einen wird es das Geschehen an den Börsen wegen der entstehenden Kosten für die Händler entschleunigen. Zum zweiten wären die auf diesem Weg eingenommenen Beträge erheblich: Das Bundesfinanzministerium schätzt die Einnahmen allein aus einer Börsenumsatzsteuer (siehe oben, Frage 1) auf 2,5 bis 3 Milliarden Euro, die englische Transaktionssteuer (“stamp duty”) bringt dem britischen Staat jährliche Einnahmen von umgerechnet ca. 5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Der gesamte Jahreshaushalt 2009 des Bundesministeriums für Entwicklung beträgt 5,184 Milliarden Euro!

Text der Petition:


An die Staats- und Regierungschefs der G20:

Sehr geehrte Damen und Herren, beim letzten G20-Gipfel in Pittsburgh haben Sie die Verantwortung der Finanzindustrie für die globale Krise betont. Das exponentielle Wachstum der Finanzmärkte und ihre Orientierung auf kurzfristige Spekulationsgewinne haben ein Kasinosystem entstehen lassen. Mit dem Platzen der Blase haben Millionen von Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Überall in der Welt hat die Armut zugenommen, und die Zahl der Hungernden ist um 100 Millionen gestiegen. Sie haben Hunderte Milliarden von Dollar mobilisiert, um die Banken und das Finanzsystem zu retten. Die brennenden sozialen Probleme und der Klimawandel werden dagegen nicht mit der Dringlichkeit bearbeitet und mit den Finanzmitteln ausgestattet, die dafür nötig sind.


Ich glaube es ist an der Zeit, dass die Finanzindustrie, die jahrzehntelang von mangelhafter Regulierung profitierte, einen angemessenen Anteil an den Lasten der weitgehend von ihr verursachten Krise übernimmt. Eine Steuer auf Finanztransaktionen wäre das wirkungsvollste Instrument dafür. Sie würde: * Geld bringen, mit dem die sozialen Folgen der Krise und globale öffentliche Güter wie z.B. Gesundheitsversorgung bezahlt und die Armut in der Welt sowie die Klimaerwärmung bekämpft werden können, * zu mehr Stabilität des Finanzsystems beitragen, indem sie Spekulation und Überliquidität zurückdrängt. Business as usual – das geht nicht! Sie treffen sich im kanadischen Toronto (26. – 27. Juni 2010), um über Reformen des internationalen Finanzsystems zu beraten. Ich möchte Sie dringend bitten, bei Ihrer Tagung eine Steuer auf alle Finanztransaktionen zu beschließen und damit der Welt zu zeigen, dass Ihren Worten auch Taten folgen.


Mit freundlichen Grüßen


Die namentlichen Unterschriften werden den Staats- und Regierungschefs der G20 beim Gipfel in Toronto am 26. Juni übergeben. Vorab wird es voraussichtlich auch eine Übergabe an die Staats- und Regierungschefs der EU geben, da die EU-Position innerhalb der G20 von besonderer Bedeutung sein wird.



Quelle:


Petition an die Staats- und Regierungschefs der G20!


http://www.steuergegenarmut.de/


(Bitte unterzeichnen und verbreiten!)

(Zitat Ende)

Danke für eure Aufmerksamkeit, die erfolgte Petition dient maßgeblich der Entwicklungshilfe und ist daher auch hier in meiner Praktikumsstelle relevant, die nächsten Beiträge werden sich sicherlich aber auch wieder an meinen Indienaufenthalt orientieren

Dienstag, 18. Mai 2010

Thoothi - du Herrliche, du Große, du Stinkige, du Dreckige

Am Dienstag haben wir den Max nach Thoothi, unserer Bezirkshauptstadt, begleitet weil er nach Bangalore muss, um dort einen Test zu schreiben. Desweiteren mussten wir (Jonas & Ich) noch Paktete abschicken.

Das sollte aber kein Grund sein keinen Spaß zu haben und nicht im geliebten DSF- Grand plaza Halt zu machen und die Köstlichkeiten aus allen Himmelsrichtungen zu genießen (ich war diesmal mit dem Westen dran -> American Chopsuy) zusätzlich kauften wir uns geile Wasserkanonen, die wir dann natürlich auch direkt vor dem DSF Grand plaza ausprobieren mussten. ^^

Hier ein Bild der Hinfahrt . . . die engste Busfahrt bisher -,-'

Die Wasserschlacht vorm Plaza
mein indischer Freund, der mich kurzerhand vertreten hat, damit ich "sicher"
Fotos schießen konnte . . .
Die Schlacht tobt . . .

So konnten wir den Max nochmal alles Gute wünschen, damit er auch eine entspannte Fahrt nach Bangalore hat und wir fuhren heim nach Vembar mit frisch eingekauften Kornflakes ^^

und Wasserkanonen . . .





Montag, 17. Mai 2010

Wochenende in Kodaikanal - 14.05. bis 16.05.2010


Wir schreiben das Jahr 2010 im Monat Vaikasi (Mai - Juni), den 53 Tage meiner Ankunft im Lande Barad in der fernen Provinz von Tamil Nadu nun zu Besuch in den 60 Millionen Jahren alten "Ghats" (sanskrit: "Stufen"), die ursprüngliche Trennlinie zwischen Indien und dem afrikanischen Kontinent und die nun eine von Norden nach Süden 1.400 km verlaufende Kette vulkanischer Berge bilden, als natürliche Barriere zwischen dem tamilischen Flachland und den regenreichen Waldregionen Keralas und Karnatakas. Hier oben, auf der sogenannten "Palani" - bergkette liegt der Ausflugsort "Kodaikanal", inmitten einer üppigen, in Tamil Nadu einzigartigen, Vegetationsvielfalt und naturbelassenen Biospährenreservaten.

Der Reiseführer hat es recht beschrieben, eine unglaubliche Flora- und Fauna in und um "Kodai", der kurze Kosename für "Kodaikanal", zum Glück haben das selbst die Inder erkannt und gerade hier wird Umweltschutz sehr groß geschrieben: Müllcontainer, Schilder, Polizisten und Abfallentsorgungsunternehmen sorgen für den Erhalt dieses einzigartigen Biotopes.

Ursprünglich wollten wir nur 1 Tag hier verbringen, aber nach ausreichender Observierung der öffentlichen Verkehrsmöglichkeiten haben wir einen minimalen Fahrweg zum eigentlichen Ziel, dem "Indhira- Gandhi- nationalpark", von 6h ermittelt.

Zum Glück, denn ansonsten hätten wir die wunderschönen Naturschätze der "Westghats" sicherlich nicht so ausgiebig genießen können. Es hat sich so ziemlich in allen gelohnt, ausgezeichnetes Essen (tibetisch und Punjabi- küche), angenehme Temperaturen (nachts Temp. von !!6°C!!, das 1. Mal frieren in Indien), tolle Wanderungen und super Einkaufsmöglickeiten.

Jonas hatte leider Pech mit seiner Erkältung und lag den Samstag nachmittag flach und so habe ich die Zeit und das optimale Klima genutzt um die 7 km lange Wanderung (14km hin- und zurück!) zu den "Pillar- rocks" zu machen, welche doch schon meine, von der Bundeswehr- gestählten, Marschierbeine belasten konnten.

Das eigentliche Ziel war dagegen nur Nebensache, die Wanderung zu den Pillar- rocks war die tatsächliche Attraktion, die zum Glück in keinem indischen Reiseführer steht und daher (ich konnte nur die Straße nutzen, Indien kennt normalerweise keine Wanderwege!) fuhren an mir die Heerscharen der, indischen- Hauptsaison nutzenden , Inder mit lautem Getöse, Geschrei und Gehupe vorbei. Endlich angekommen erlebte ich unglaubliche Menschenmassen, die sich, das wusste nur ich ^^, die eigentlich unspektakulären Ausblicke der Pillar- rocks und der "Green- valley view" ansahen.

Ich habe mir auch noch super Tee kaufen können, der hier oben unter ausgezeichneten Bedingungen wächst und spotbillig ist.

Endlich kann ich "grünen Tee" in Vembar trinken!

Zusätzlich habe ich mir 2 geniale tibetische Westen kaufen können (beide nur für 12,-€ zusammen!) und auch einen größeren Beutel zum Rumtragen für lächerlíche 200,- RS (ca.
3,40€).

Ich war sicherlich nicht das letzte Mal in Kodai . . . ;-)

Ps.: nach "aktuellem" Kurs (IRS zu € 59/1) habe ich dieses We= 60,59€ ausgegeben.

Donnerstag, 13. Mai 2010

Beschäftigungstherapie

Wenn wir mal wieder Zeit haben zwischendurch und Langweile haben nutzen wir die freie Zeit
und betätigen uns in vielerlei Weise, zum einen klettern wir die Wände zwischen unserem und dem Nachbarhaus hoch.
Auch ich habe mich bereits diesem Abenteuer gestellt und musste aber auf halber Strecke aufgeben . . . es ist also Zeit für das nächste Training.




Achso und bevor ich es vergesse . . . ab morgen mittag werden wir nach "Kodaikanal"
fahren und den berühmten "Indira Gandhi Nationalpark" besuchen gehen.
Ich freue mich schon und hoffe, dass es in den Bergen angenehmer sein wird.

Montag, 10. Mai 2010

Wochenende in Kanniyakumari - 07.05. - 09.05.2010

Wir schreiben das Jahr 2010 im Monat c'ittirai (April - Mai), den 45 Tage meiner Ankunft im Lande Barad in der fernen Provinz von Tamil Nadu nun zu Besuch an der von 3 großen Gewässern, zum einen das vom Monsun beeinflusste arabische Meer im Westen, der gewaltige von Tsunamis heimgesuchte indische Ozean im Süden und der von zahlreichen Inselstaaten bevölkerte Golf von Bengalen im Osten, umgebene Hindupilgerort Kanniyakumari, welcher vom berühmten Swami Vivekananda, dem Begründer der Ramakrishna- mission, zu Meditationszwecken besucht worden ist und ebenso eine mächtige Statue des Tamilischen Philosophen Thiruvalluvar beherbergt.



Die Hauptattraktionen sind die auf zwei Felsen, namens Pitru und Matru tirthas bezeichneten, gelegenen Heiligtümer. (siehe Foto oben)

Zum einen das gewaltige "Vivekananda Memorial" , das eine lebensgroße Statue des Hindumönchs und Gelehrten beherbergt. Umgeben von seinem Tempel sind diverse andere Sehenswürdigkeiten wie der Fussabdruck der örtlichen Küstenschutzgöttin "Kanya Devi" und einem Raum in dem man meditieren kann und dabei die ganze Zeit von dem Wort: "AUM", der göttlichen Quintessenz und dem reinsten Wort, beschallt wird. Außerdem gibt es !8! Buchläden, wo du dich mit Büchern Vivekanandas und seines Meisters des Mystikers "Ramakrishna Paramahamsa", in den 18 Sprachen des indischen Subkontinentes, aber im Gegenteil zum "Sri Aurobindo Ashram" leider nicht auf deutsch mit den Lehren der Meister eindecken kannst.

Das ist sehr schade, so heißt es doch „Wenn Sie Indien verstehen wollen, müssen Sie Vivekananda studieren.“ von Rabindranath Tagore, daran erkennt man wie sehr Vivekananda das Bild Indiens im Westens geprägt hat.

Ebenfalls schade war, dass die beiden Felsen ungebrochener Anziehungspunkt für das Milliardenvolk der Inder sind darum musste ich ganze 3,5 h anstehen, an sich kein Problem, hätte ich nicht entschieden, dass ich den Sonntag Vormittag dafür verwenden wollte, bevor ich zurück nach Vembar fahre.
Dazu braucht man aber mindestens 6-7 h und ich musste daher "Thiruvalluvar" sausen lassen und bin daher einfach im Boot sitzen geblieben.

Den Vortag, den Samstag bin ich, höchstwahrscheinlich auch meines potentiellen "Hare Krishna- " aussehens in den normalerweise Nicht- hindus versperrten "Kumari Amman"- Ufertempel gekommen, der der jungfräulichen Göttin Kanya Devi geweiht ist. Diesen dürfen Männer nur mit freiem Oberkörper und Dhoti betreten, also habe ich meinen Dhoti angezogen und wurde ohne Probleme eingelassen, allerdings musste ich auch hier mehr als 2h warten in einer Schlange mit fanatischen Hindupilgern, wobei diese wahrscheinlich das gleiche auch von mir dachten . . . ^^
Im Heiligtum selbst haben die Brahmanen mit Stöckern für Ordnung in der fanatischen Menge gesorgt und ich konnte leider nur einen kurzen Blick auf den innersten Schrein der Kanya Devi werfen, vieleicht als einer von wenigen Weißen . . . *oha*

Den Nachmittag habe ich das Mahatma Gandhi Memorial besucht und wurde sogar zum zentralen Aufbewahrungsort von einem Teil der Asche von Gandhi vorgelassen . . . *was für ein Schwein kann man eigentlich haben . . . * 8-)


Diesmal bin ich auch insgesamt mit ca *38,-€ Kosten* ausgekommen . . .
*zur Zeit haben wir en beschissenen Kurs 59 RS = 1,-€*

Abschließend möchte ich noch ein Zitat von diesem bemerkenswerten Gelehrten
- Swami Vivekananda -
nennen:
„Wenn das Parlament der Religionen der Welt etwas gezeigt hat, dann ist es Folgendes: Es hat der Welt bewiesen, dass Heiligkeit, Reinheit und Mildtätigkeit nicht ausschließliche Besitztümer irgendeiner Kirche in der Welt sind und dass jedes System Männer und Frauen von erhabenstem Charakter erzeugt hat. Angesichts dieser Tatsachen bemitleide ich von ganzem Herzen denjenigen, der vom ausschließlichen Überleben seiner eigenen Religion träumt und von der Zerstörung der anderen; und ich zeige ihm, dass auf dem Banner jeder Religion trotz Widerstandes bald geschrieben stehen wird: „Hilfe und nicht Kampf“, „Gegenseitiges Durchdringen und nicht Zerstörung“, „Harmonie und Frieden und nicht Widerspruch“.“

Mittwoch, 5. Mai 2010

Wochenende in Kanniyakumari

Leider muss der Jonas spontan hier bleiben, weil er en Motivationsschreiben für sein neues Projekt in Hampi schreiben muss und dazu auch noch auf die notwendige Email- adresse warten muss.

Darum werde ich mich ans von 3 Meeren umtoste Kap von Comorin machen, wo der nach Madurai & Rameshwaran heiligste Ort für Hindupilger in Tamil Nadu liegt, nämlich Kanniyakumari.

Ich werde euch dann am Montag wieder einen Bericht senden.

Appuram Paarkkalaam
அப்புறம் பார்க்கலாம்
(Wir sehen uns wieder!)

Ritze

Wir schreiben das Jahr 2010 im Monat c'ittirai (April - Mai), den 35 Tage meiner Ankunft im Lande Barad in der fernen Provinz von Tamil Nadu an der sturmgepeitschten See der Koromadelküste, die sich von der gewaltigen Metropole Chennai im Norden bis zur Landzunge bei dem Dorfe Kodigeri hinzieht. Gewaltige Felsformationen erheben sich aus dem Boden nahe der See, durchsetzt mit kunstvoll hineingearbeiteten Höhlentempeln der alten Pallavadynastie, welche hier ihren Seehandel in ferne Reiche bestritten hatten.

Ja, wie leider geschrieben kann ich euch leider keine Bilder von Mamallapuram zeigen, das muss also warten bis ich von Franzi und Christine Bilder geschickt bekomme.

Dafür habe ich tolle Bilder aus der autonomen Provinz "Puducherry territory", welche aus 4 kleinen Flecken verteilt in Südindien besteht und mit der Stadt Pondicherry die Hauptstadt der ehemaligen Kolonie "Französisch-Indiens" bildet.

Hier gelten einige besondere Regeln, so gibt es härtere Straßenverkehrsregeln und Umweltschutzvorschriften (hat ja auch was !), als im Rest von Indien , im Gegenzug sind die Steuern geringer und deswegen ist es hier super billig Sachen zu kaufen, Pakete zu verschicken usw. (also perfekt für "Meiner-einer"!)

Ich habe darum wunderbare Tage in "Pondi" verbracht, dieser idylischen, sauberen (im alten französischen Teil insbesondere) Stadt.

Am besten waren die Speisen, so habe ich natürlich die ausgezeichneten Croissants genossen, aber auch "Coq au vin", einen Chickenburger, Apfelkuchen, Torte, eine Menge Eis (sogar italienisch!) aber auch im "Sri Aurobindo Ashram" mit sehr speziellen anderen Weißen eine 20 RS (gar nix!) Massenportion an Reis und Zeugs gegessen (wobei das Ashram- essen eher mit unserem Office- essen, der Hexen vergleichbar ist).

Die "Sri Aurobindo Society" ist schon was besonderes, sie hat enorme Besitztümer innerhalb der Stadt, außerdem trägt sie das Esoterik- zentrum "Auroville" im Norden von Pondi, zum Teil direkt neben dem Governeurspalast, und herum um ihren Heiligtum, welcher Wohnsitz, des Meisters Sri Aurobindo Ghose und seiner Schülerin, der Pariser Malerin, Mystikerin und Musikerin Mirra Alfassa, die alle nur "The Mother" nennen, war.

Oben seht ihr übrigens mal ein Bild (das Schönste) aus dem sehr heruntergekommenen Botanischen Garten von Pondi, welche die Inder in ihrer ganz eigenen Weise nutzen (Ckricket spielen, Müll verbrennen und verstreuen, wild herumliegen und als Wohnstatt nutzen (Eintritt ist leider umsonst!). Dazu kommt, dass die Garten- "aufseher" wohl eindeutig überfordert sind mit ihrer Aufgabe . . . überall sind Zäune eingetreten, Beete überlaufen, wilde Wege ins Grüne entstanden und Teiche mit allerlei Zeugs verstopft.

Traurig, aber wahr. That's incredible india . . . -,-'

Dienstag, 4. Mai 2010

Fazit: 1. Monat


So liebe Familie, Freunde und Bloggäste,

am Freitag, dem 30.04. (auch Walpurgisnacht oder neuer revolutionärer 1.Mai speziell in Berlin, genannt ^^ ) war für mich das Ende des 1. Monats in Indien . . . *oh-ha*

Fazit: der 1. Monat war perfekt, na ja nahezu . . . sicher etwas besser machen kann man immer. -,-'
Dennoch habe ich unglaubliches Glück gehabt . . . ich habe top Menschen kennengelernt, tolle Orte gesehen, beste Speise genossen, habe gesundheitlich nahezu unverwundet den 1. Monat überstanden . . . gut, gell ?!? ;-)

aber halt, schrieb ich nicht nahezu . . . ja nahezu . . . wie es leider so kommen musste, meine persönliche Dummheit, für die ich nun zahlen musste und zwar mit meiner relativ neuen Panasonic Kamera, mit der ich euch bereits so tolle Fotos zeigen konnte . . .

Passiert ist es genau am letzten Tag meines 1. Monats, also am 30.04.2010, ich war gerade mit 3 netten deutschen Mädels in Mamallapuram essen gehen, da ist es passiert . . . wir haben vor dem Hotel, in dem wir essen wollten, Fotos gemacht und ich hatte halt nen Lunghi an, daher konnte ich meine Kamera nicht gewohnt in die Halterung am Gürtel stecken und musste sie in meine, in Madurai gekaufte, "Goa" - tasche packen, leider war diese viel zu überladen . . . und daher ist meine Kamera wohl irgendwie rausgefallen . . . ich habe es nur 30 Sekunden später bemerkt, aber am Tatort war natürlich nix zu finden (bei einer in Indien 15.000,- Rs teuren Kamera kein Wunder !).

na ja Entwicklungshilfe halt, ne . . . -,-'

so hatte ich nen 2. Grund nach Pondicherry zu fahren, da ich nen riesen Paket, mit feinsten Stein- und Marmor kunstwerken aus Mamallapuram für euch zu hause, zu verfrachten hatte und das von Pondicherry am Günstigsten ist.

Ich musste daher auch Franzi & Christine alleine nach Kanchipuram, 1 der 7 heiligsten Städte Indiens, ziehen lassen, um mir ne neue Kamera in Pondicherry zu kaufen.

Schlecht war es aber nicht, ich habe, relativ günstig, ne neue Kamera, Sony 12,1 Megapixel und 3x Zoom, bekommen mit 4 GB Speicherstick, zusätzlich noch mit Schutzhülle und Halterung für Gürtel und auch ner weiteren 4 GB Karte bekommen . . . ich habe beim Handeln schön auf die Tränendrüse gedrückt und einen auf Volunteer gemacht, dass jetzt Indien mal an der Reihe ist mir was zu geben . . . ^^ so habe ich dann auch nochmal 240,- Rs gespart. *na-ja*

Pondicherry war echt klasse, 2 wunderbare Tage und lecker Essen aus der ehemaligen Hauptstadt "Französisch-Indiens" . . . *mjam*


oben aber nochmal eines meiner letzten sicher gespeicherten Fotos meiner "alten" guten Panasonic: leckeres Palak Paneer mit Naan Kaschmiri (rechts) und Naan Garlic (links)